Der Alumni-Verein Rostocker Politikwissenschaft e.V. trauert um Professor Yves Bizeul, der am 8. August 2019 an den Folgen einer Herz-Operation verstorben ist.
Professor Bizeul war seit 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte am Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock. Er hat damit die Geschichte und Ausrichtung des Instituts fast von Beginn an nachhaltig mitgeprägt und war an solchen Etappen wie dem Umzug vom Vogelsang in die Ulmenstraße oder der Abwendung der drohenden Schließung maßgeblich beteiligt.
Zu den vielfältigen Forschungsschwerpunkten von Professor Bizeul zählten vor allem Fragen der Identität, des Wertewandels und des Zusammenspiels von Religiosität und Politik. Er befasste sich auch mit politischen und nationalen Mythen, mit neuen Formen der Gemeinschaft und Solidarität sowie mit Migration und Integration. Zuletzt war er unter anderem im DFG-Graduiertenkolleg „Deutungsmacht: Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten“ aktiv.
Als Hochschullehrer genoss Professor Bizeul den ungeteilten Respekt aller Studierenden. Seine Vorlesungen und Seminare gehörten immer zu den anspruchsvollsten Lehrveranstaltungen am Institut. Es war stets sein Ziel, den Studentinnen und Studenten neue Formen des politischen Denkens zu vermitteln und so ihr geistiges Potential voll zu entfalten. Mit Mittelmaß gab sich Professor Bizeul nie zufrieden und war gleichzeitig auch ein verständnisvoller und motivierender Mentor für Generationen von Studierenden. Legendär ist sein trockener, viel zu wenig gewürdigter Humor, mit dem er durchaus selbstironisch die Schwächen von Mensch und Technik offenlegte.
Auch die Verbindung der Alumni zum Institut war Professor Bizeul wichtig. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern unseres Vereins. Professor Bizeul wird uns sehr fehlen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt insbesondere seiner Frau Cornelia Putzker.
Bildquelle: Universität Rostock/ITMZ