Über das allmähliche Verschwinden der ostdeutschen Wende-Politiker sprach OZ mit dem Rostocker Politikwissenschaftler Professor Nikolaus Werz.
OZ: Verschwindet die Generation Ost-Wende-Politiker?
Nikolaus Werz: Es sieht so aus. Und es ist auch normal, dass sich Politiker zurückziehen, die mit der friedlichen Revolution in die Politik gekommen sind und damals 40, 50 Jahre alt waren. Für die Bundesrepublik gilt: Die Vereinigung wird Geschichte. Auch wenn man das im Osten ganz anders sehen mag. (…)

Das Protokoll der Mitgliederversammlung am 30.6.2012 ist ab sofort inkl. der Anhänge (u.a. Rechenschaftsbericht) im Mitgliederbereich verfügbar.

Die 3. Vorstandssitzung im 7. Geschäftsjahr findet am Dienstag, 11. September 2012, 18.30 Uhran der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in der Ulmenstraße 69 , Haus 1, Raum 023, in Rostock statt. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Kröpeliner-Tor-Vorstadt (OZ) - Emotionsgeladene Diskussion gestern Abend im Waldemarhof zum Thema Integration und Aufarbeitung der ausländerfeindlichen Randale vor 20 Jahren in Lichtenhagen: Rostocker diskutieren über die Notwendigkeit des Erinnerns. Darüber, wie die Stadt ihre Willkommenskultur für Zuwanderer verbessern kann. Über die Qualität der Arbeit mit Migranten gehen die Meinungen auseinander. Gudrun Heinrich, Uni Rostock, verweist auf die damalige Situation „einer Gesellschaft in Transformation“: Alle hätten versagt — Politik, Polizei, Medien, die komplette Zivilgesellschaft. Die Lage habe sich durch die Diskussion zur Abschaffung des Asylrechts in Deutschlands zugespitzt. Nach Lichtenhagen kamen Mölln und Solingen — mit Toten. Heinrich: „Erst dann ist die Gesellschaft aufgewacht.“

Fotos von der Mitgliederversammlung 2012 findet man hier.

"Das Problem heißt Rassismus", Patrick Gensing nimmt im Tagesschaublog Bezug auf eine aktuelle Studie des IPV.

"Vorpommerns Bürger gegen den Rassismus" - Ein Beitrag mit Statement von Vereinsmitglied Dr. Gudrun Heinrich

In Rostock wundert man sich über die Affäre Drygalla. Von Nationalen Sozialisten wollen die meisten hier nichts gehört haben. Kein Wunder – die Rechten treten öffentlich kaum in Erscheinung. (...)
Was sind autonome Nationalisten? Sie haben in ihrem Erscheinungsbild nichts mehr mit den rechten Skins der 90er-Jahre gemein, die in Springerstiefeln und mit Baseballschlägern auf die Straße gingen. Autonome Nationalisten sind kaum von linken Autonomen zu unterscheiden: Sie tragen Kapuzenpullis, Baseballmützen und Sonnenbrillen und haben nichts gegen amerikanische Popkultur. "Die sind äußerlich nicht erkennbar", sagt die Rechtsextremismus-Expertin an der Universität Rostock, Gudrun Heinrich. Im Gefüge der rechtsextremistischen Szene Mecklenburg-Vorpommerns spielten diese urbanen Gruppen allerdings keine "große Rolle. "Der Rechtsextremismus zieht seine Stärke aus dem ländlichen Raum", sagt sie. "Indem er die sozialen Probleme der Menschen für seine Zwecke ausnutzt, besetzt er die Räume, aus denen sich der Staat zurückgezogen hat." (...) Link 

"20 Jahre nach den rassistischen Ausschreitungen von Lichtenhagen haben Politikwissenschaftler und Studenten der Universität Rostock die Aufarbeitung der damaligen Gewalt als unzureichend kritisiert. In einer gestern vorgestellten Veröffentlichung des Instituts für Politik- und Verwaltungswissenschaften wird unter anderem bemängelt, dass es bis heute keinen dauerhaften Ort des Erinnerns und Gedenkens an die Ereignisse gibt. Die Wissenschaftler schlagen eine museale Dauerausstellung vor, die dem Ausmaß der rassistischen Anschläge und Pogrome im wiedervereinigten Deutschland angemessen Rechnung trägt. (...)"